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Es werden Posts vom März, 2024 angezeigt.

Allein im Zimmer

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  Ein Zimmer für sich allein Robin Becker über zwei unlängst in neuer Übersetzung erschienene Bücher der kubanisch-italienischen Schriftstellerin, Journalistin und Widerstandskämpferin Alba de Céspedes. https://versorgerin.stwst.at/artikel/03-2024/ein-zimmer-fur-sich-allein Es ist ein Satz von eindringlicher Einfachheit, mit dem Alba de Céspedes ihren als Tagebuch konzipierten Roman »Das verbotene Notizbuch« beginnt: »Es war ein Fehler, dieses Heft zu kaufen, ein schlimmer Fehler«, notiert Valeria vierzehn Tage nach dessen Kauf in ebenjenes Heft, das ihr fortan als Tagebuch dient. Ihr erster Eintrag, der zunächst nur ihre Schuldgefühle für ihre Familie zum Ausdruck bringt, die sie seit dem Kauf plagen, kündigt schon ein Unheil an, das Valeria durch das Schreiben heraufbeschwört. Denn verboten ist das Notizbuch nicht bloß, weil sie es an einem Sonntag in einem Tabaklad

Linke Kritik am Antisemitismus / gab es wirklich

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  Olaf Kistenmacher beleuchtet in seinem aktuellen Buch die frühe Kritik am linken Antisemitismus. Von Matheus Hagedorny . "https://versorgerin.stwst.at/artikel/03-2024/fur-den-kommunismus-gegen-judengeld " Revolutionäres Begehren und Antisemitismus schließen einander nicht aus. Dazu reicht ein flüchtiger Blick auf etliche kommunistische Kleingruppen der Gegenwart. Sie schreiben sich den gewaltsamen Umsturz auf die zahlreichen Fahnen und nehmen bevorzugt die größte jüdische Gemeinschaft der Welt aufs Korn: Israel. Dieser Wiedergänger der revolutionären Linken hat eine Geschichte, die bis ins ausgehende 19. Jahrhundert zurückreicht. Die »Kritik des Antisemitismus in der Linken ist so alt wie das Problem selbst«, betont der Hamburger Historiker Olaf Kistenmacher in seinem neuen Buch Gegen den Geist des Sozialismus . Kistenmacher hat das Thema der 140-seitigen Schrift dem Namen nach scheinbar eng abges