Begegnungen
Film https://www.3sat.de/film/dokumentarfilmzeit/mein-vater-der-fuerst-100.html
Mein Vater, der Fürst
Anna-Carolina Schwarzenberg, kurz Lila genannt, wollte ein klassisches Porträt über ihren Vater Karl gestalten. Es wurde mehr als das.
Über einen Zeitraum von fünf Jahren treffen sich Tochter und Vater immer wieder zum Gespräch. Karel Schwarzenberg erzählt von seiner Kindheit, seiner Erziehung, seiner Ehekrise und von der, wie er sagt, schönsten Zeit seines Lebens an der Seite Václav Havels.
Karl Schwarzenberg ist
Erbprinz eines der ältesten und reichsten Adelsgeschlechter,
Großgrundbesitzer, ehemaliger Spitzenpolitiker – und überzeugter
Europäer bis in die letzte Faser seiner Existenz mit staunenswerter
Weitsicht.
Gleich zu Beginn des Dokumentarfilms "Mein Vater, der
Fürst" wird das mit dem Ausschnitt aus einer Rede Schwarzenbergs aus
dem Jahr 2014 zur Lage der Ukraine anlässlich der russischen Annexion
der Krim offenbar – prophetischer, mit erschreckenden Parallelen zur
heutigen Situation, hätte sie nicht ausfallen können.
Doch es geht Filmemacherin Lila Schwarzenberg in ihrem mit Co-Regisseur
Lukas Sturm geschaffenen Porträt nicht so sehr um den politischen Kopf
und aristokratischen Revolutionär, sondern um eine
Vater-Tochter-Beziehung, stellvertretend für viele.
Da werden
alte Wunden freigelegt und der Versuch unternommen, Lücken zu schließen.
Denn Vater Karl wie Tochter Lila Schwarzenberg sind einander ebenso
vertraut wie sie einander fremd sind.
Lila
Schwarzenberg wird neben ihrem Vater Karl zur zweiten Protagonistin –
und spart auch ihre eigene Biografie nicht aus. Sie geht nach London,
studiert Film in New York, arbeitet als Journalistin und Regisseurin.
Und
sie gleitet – in eine längst überwundene – Drogensucht ab. Über einen
Zeitraum von fünf Jahren hat sie ihren Vater begleitet und zu Interviews
getroffen – oder vielmehr zu Gesprächen, die zuvor nicht möglich
schienen.
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