Mit seinem Heimatland Russland hat er abgeschlossen. Als pianistisches Wunderkind wurde Evgeny Kissin für Sowjet-Propaganda benutzt, als Jude aber im eigenen Land diskriminiert. Einem wie ihm ist der israelische Staat Zuflucht und Rettung geworden. Doch jetzt, seit dort Netanjahu und seine rechts-religiöse Regierung versucht, nach alter Weise die Demokratie zu unterhöhlen, verliert auch Kissin ein weiteres mal sein Vertrauen in die Heimat Israel. Kissin, immer noch einer der bedeutendsten Pianisten unserer Zeit, der immer mehr Musiker um der Musik willen war, äußert sich immer häufiger politisch. Er ist ein vehementer Kritiker des russischen Systems, ein lautstarker Gegner des Krieges in der Ukraine, ein Fürsprecher für ukrainische Identität. Im Ausland jedoch sieht man in ihm weiter den Russen, der er nicht sein will. Wir sprechen mit dem Künstler über Identität, Herkunft, über Demokratie in Israel und die Forderung nach dem Canceln russischer Kultur. https://www.3...